Dos Durf heisd Waldbarich, die Leud senn die Waldbaricher und wann ach die „Waldbaricher Graudlöcher“ genannd.
Dieses Dorf heißt Waldberg, die Einwohner sind die Waldberger und werden auch die Waldberger Krautlöcher genannt.
Waisd du, bos die Fraa doe im Graudschdüchd machd? Die dued mid borwesse Füess es Louchgraud schdampf. Dos Louchgraud is e Waldbaricher Deligadess!
Weißt du, was die Frau da im Krautstücht macht? Sie stampft mit nackten Füßen (barfüßig) das Lochkraut. Das Lochkraut ist eine Waldberger Delikatesse!
Gedicht zur 300-Jahrfeier Waldberg
Im Griich wonn die Leuid bei die Arwed gnabb,
die Kinn un die Alde spronge drabb
un
schaffde vou en Geieschroi
dos uneenbelich Rhönhaie hoi.
Doe bredichd der Pforr in die allergrössd
Noied,
wer e velleichd a für öbbes
guid.
Benne a bei die Arwed nieed viel
dauchd,
e beeisle noechgerech könnde a!
Derr Koschber noumen a gleich bei es
Wued.
Ower en Pforr hoid e beeisle
geschdörd,
dass der Koschber sou sagramendierd.
Ha hölfd en
gann, benn doe niees bassierd.
Does hoede hoech un heilich
verschbroche,
ower nieed bloes für oin
Dooch,
na gleich für e ganz Woche.
Im Krieg waren die Leute bei der Arbeit knapp,
die Kinder und die Alten sprangen trapp (schnell)
und schafften von dem Geiersrain
das unentbehrliche Rhön-Heu heim.
Da predigte der Pfarrer in der allergrößten Not,
er wäre vielleicht für auch etwas gut.
Wenngleich er bei der Arbeit auch nicht viel taugt,
ein bisschen (Heu) nachrechen könne er auch!
Der Kaspar nahm ihn auch gleich beim Wort.
Aber den Pfarrer hat ein wenig gestört,
dass der Kaspar so sakramentiert (flucht).
Er helfe ihm gerne, wenn da nichts passiert.
Das hat er hoch und heilig versprochen,
aber nicht nur für einen Tag,
sondern gleich für eine ganze Woche.
Den Besuchern auf seinem Hof machte der Kiesche (Kirsche) Erhard klar: "Do wüdd öschdemoil wos geschaffd!"
..und hier nochmal auf "Hochdeutsch":
Im Duurfblan voe achzehunnerdachdeverzg is Waldbarich e dübbisches Rhöner Schdrosseduurf mid sei Häuser un die Houfed dezu. Üms Duurf rümm leid die Frommes, dar Schdiergrowe, die Drae, die Flegglich un die Graudgodde.
Nach dem Ortsplan von 1848 ist Waldberg ein typisches Rhöner Straßendorf mit seinen Häusern und dem jeweils dazugehörigen Hofgrundstück. Rund um das Dorf liegen die Flurteile Frohmas, der Stiergraben, der Trachtersrain, die Flecklich und die Krautgärten.
Martin Raab, Edmund Bühner und Bernhard
Schlereth
Lied Do gehd mesch guid. Da geht's mir gut
Lied und Text von Edmund Bühner
Wo die Forelle noch im Bach schwimmt,
wo der Hase noch über den Acker springt,
ja da, ja da bin ich daheim.
Wo man die Nachbarn noch seine Freunde nennt,
wo man deren Kinder noch an den Stimmen erkennt,
ja da, ja da bin ich daheim.
Hier geht’s mir gut und hier möcht ich auch
bleiben.
Nirgendwo kann es schöner sein.
Wo man Leberwurst noch auf sein Brot schmiert,
wo man die Küche noch mit dem Besen kehrt,
ja da, ja da bin ich daheim.
Wo man überwiegend Rhöner Dialekt spricht,
Wo man grüne Eier vom Martin bekommt,
ja da, ja da bin ich daheim.
Hier geht’s mir gut und hier möcht ich auch
bleiben.
Nirgendwo kann es schöner sein.
Wo man Loch-Kraut noch im Steintopf einlegt,
Wo man seine Pilze noch selbst im Wald sucht,
ja da, ja da bin ich daheim.
Wo das Wasser noch bergab fließt,
wo der Jäger die Rehe noch im Wald erschießt,
ja da, ja da bin ich daheim.
Hier geht’s mir gut und hier möcht ich auch
bleiben.
Nirgendwo kann es schöner sein.
Hinweis: Zum Abspielen der Audio- und Videodatein ist ein mp3 bzw. mp4 Player erforderlich.
Herzlichen Dank für das Mitwirken an:
Unterstützt durch:
Dr. Monika Fritz-Scheuplein
Unterfränkisches Dialektinstitut
der Universitat Würzburg
www.unterfraenkisches-dialektinstitut-wue.de
Reinhold Albert
Kreisheimatpfleger des
Landkreises Rhön-Grabfeld
Gefördert durch:
Regionalbudget 2024
Kreuzbergallianz e.V.