Die Dialekte in den Walddörfern

Saand - Sandberg

Dos Durf doe hässd Saand. Die bu doe wouhne sänn die Sänner und wörrn ah Sänner Göücher genannd.

Dieses Dorf hier heißt Sandberg. Die Einwohner sind die Sandberger und werden auch die Sandberger Göker (Hähne) genannt.

Haand n daand. Hüben und drüben

Alexandra Hourle erklärt, wo was ist.


Die Degge: Benn ich nar neädd geheierd heädd. Wenn ich nur nicht geheiratet hätt'

Die Degge. Die Dicken

Lied und Text von Susanne Blattner-Arnold, Birgit Söder, Diana Bühner und Alexandra Hourle (von links nach rechts)

Die Degge gewannen am 23. Juni 2013 beim
1. Neuschter Mundart Grooh Brie
(1. Bad Neustädter Mundart Grand Prix) den 2. Platz. 

Die Degge. Die Dicken

Susanne Blattner-Arnold, Birgit Söder, Alexandra Hourle und Diana Bühner

Benn ich nar neädd geheierd heädd,
doe heädd ich doch viel mehr Bladz dinn mei Bedd,
und Männer könnd ich geho sou viel
und midd alle ded ich blois spiel!

Obber mie worn nadürlich widder gleich debei,
mie wollde widder die Öschde sei,
jede wolld sou ä schüe weiß´Gläd,
so nue wessde Beschäd.

Ben se vorbei wor die Heierei,
ruckzuck hadde mie Kinn –zwä und drei,
ja benn ich nar neädd geheierd hädd,
jetzt lieche die drei Kinn dinn es Bedd.

Benn ich nar neädd geheierd heädd,
doe heädd ich doch viel mehr Bladz dinn mei Bedd,
und Männer könnd ich geho sou viel
und midd alle ded ich blois spiel!

Mei Mou söuchd als oweds rögg doch rüh,
ich komm für laudder Kinn jo gorned nüh,
ich soch euch dos is derr ä Jochd
und schuewier homme die Nochd neäss gemochd.

Mi hoid en ganze Dooch sein Losd
midd en Haushald und die Kosd.
Alsema künnd me gorned rümm
und en Owed fälld me dann of es Kannepee üm.

Benn ich nar neädd geheierd heädd,
doe heädd ich doch viel mehr Bladz dinn mei Bedd,
und Männer könnd ich geho sou viel
und midd alle ded ich blois spiel!

Die Kinn brölle Mamme,
derr Mou dar will en Kaffe,
eigendlich muis ich of en Glo -
obber ze öschd künnd mei Familie drou.

Ja Braud, vou dir sämme ganz endzückd!
Du denksd wohl mie sänn dodal verrückd.
Obber mach derr ema doe gornes draus -
dos häld me nämlich alles leichd aus!

Denn- benn me jo neädd geheierd heädd,
doe löch me alle Nochd älui dinn dos Bedd.
Es geihd neäss Schöenneres of die Weld-
als en guide Mou – und ä besle Geld!

Dos Labe wer doch halber sou nedd,
benn me neädd geheierd hädd.
U
nd glöenne Kinn mache sou viel Frääd,
so – nue wessde Beschäd!

***

Wenn ich nur nicht geheiratet hätt‘
da hätt‘ ich doch viel mehr Platz in meinem Bett
und Männer könnt‘ ich haben so viel‘
und mit allen würd‘ ich nur spiel‘!

Aber wir waren natürlich wieder gleich dabei,
wir wollten wieder die Ersten sein,
jede wollte ein schönes weißes Kleid,
so nun wisst ihr Bescheid.

Wenn sie vorbei war die „Hochzeiterei“,
ruckzuck hatten wir Kinder-zwei und drei,
ja wenn ich nur nicht geheiratet hätt‘,
jetzt liegen die drei Kinder d’rin im Bett.

Wenn ich nur nicht geheiratet hätt‘,
da hätt‘ ich doch viel mehr Platz in meinem Bett
und Männer könnt‘ ich haben so viel‘
und mit allen würd‘ ich nur spiel‘!

Mein Mann sagt abends, rück doch herüber,
ich komm vor lauter Kinder ja gar nicht hinüber.
Ich sag euch das ist eine "Jochd“
und schon wieder haben wir in dieser Nacht nichts gemacht.

Man hat den ganzen Tag sein Last
mit dem Haushalt und der Kost.
Manchmal kommt man gar nicht „herum“
und am Abend fällt man dann auf dem Canapé um.

Wenn ich nur nicht geheiratet hätt‘,
da hätt‘ ich doch viel mehr Platz in meinem Bett
und Männer könnt‘ ich haben so viel'
und mit allen würd‘ ich nur spiel‘!

Die Kinder rufen "Mama",
der Mann will einen Kaffee,
eigentlich muss ich auf Toilette -
aber zuerst kommt die Familie dran.

Ja Braut, von dir sind wir ganz entzückt!
Du denkst wohl, wir sind ganz verrückt.
Aber macht dir daraus nichts -
das hält man nämlich alles leicht aus.

Denn - wenn man ja nicht geheiratet hätte,
dann läge man jede Nacht alleine im Bett.
Es gibt nichts Schöneres auf der Welt -
als einen guten Mann - und ein bißchen Geld!

Das Leben wäre doch nur halb so nett,
wenn man nicht geheiratet hätt'.
Und kleine Kinder machen so viel Freud',
so - nun weißt du Bescheid!


Waddichs. Werktags

Diana Bühner erzählt aus früheren Zeiten:


Es Koaddespiel. Das Kartenspiel

En Heiliche Owed döff me kui Koadde spiel – sunsd koadd der Däuwel midd!

Am Hl. Abend sollte man nicht Karten spielen, um dem Teufel nicht zu begegnen. Das Kartenspiel galt nämlich als Spiel des Teufels.


Bettgeflüster

Szenen einer Ehe mit Kristin Omert und Dominik Gebauer-Schätzlein beim Büttenabend 2024 der Sandberger Musikanten.

Hinweis: Zum Abspielen der Audio- und Videodatein ist ein mp3 bzw. mp4 Player erforderlich.

Ein Gemeinschaftsprojekt zum Erhalt unserer Rhöner Mundart

Herzlichen Dank für das Mitwirken an:

  • Alexandra Hourle
  • Diana Bühner
  • Susanne Blattner-Arnold
  • Birgit Söder
  • Kristin Omert
  • Dominik Gebauer-Schätzlein
  • Pius Bühner
  • Conny Schreiner

Unterstützt durch:

Dr. Monika Fritz-Scheuplein
Unterfränkisches Dialektinstitut
der Universitat Würzburg
www.unterfraenkisches-dialektinstitut-wue.de


Reinhold Albert
Kreisheimatpfleger des
Landkreises Rhön-Grabfeld

Gefördert durch:

Regionalbudget 2024
Kreuzbergallianz e.V.